Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) unterstreicht die Bedeutung der Entwicklung neuer Impfstoffe. Dennoch ist es unerlässlich, dass die in der Praxis eingesetzten Impfstoffe von hoher Qualität sind und sich als sicher und wirksam erwiesen haben. Der Einsatz von minderwertigen oder nicht normgerechten Impfstoffen könnte die Maßnahmen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gefährden, da sie möglicherweise keinen ausreichenden Schutz gegen die Krankheit bieten. Tatsächlich könnten unwirksame Impfstoffe zur Ausbreitung der Krankheit führen oder dazu beitragen, dass Impfviren mit zirkulierenden ASP-Viren rekombinieren und neue Stämme bilden, die sich möglicherweise leichter verbreiten und schwerer nachzuweisen sind.
In diesem Jahr wurde auf der 92. WOAH-Generalversammlung ein Standard für ASP-Impfstoffe verabschiedet, um das Engagement unserer Mitglieder im Kampf gegen die Krankheit zu unterstreichen und den Einsatz sicherer, normgerechter Impfstoffe zu fördern. Dieser Standard stellt den Mitgliedstaaten und den Herstellern Mindestanforderungen für sichere und wirksame Impfstoffe bereit. Er legt zum Beispiel fest, dass die Impfstoffe in der Lage sein müssen, den Schweregrad der Erkrankung zu verringern, die Übertragung des Virus einzuschränken und den Tieren Immunität zu verleihen, um so die durch die ASP verursachten Produktionsverluste zu reduzieren. Bevor Impfstoffe eingesetzt werden, muss darüber hinaus nachgewiesen sein, dass sie sicher sind, d. h. dass sie keine anhaltenden oder schweren Nebenwirkungen verursachen, der Umwelt nicht schaden und keine wilden ASP-Viren oder andere schädliche Erreger enthalten. Ferner müssen sie dem in der Impfregion zirkulierenden ASP-Genotyp entsprechen, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen und das Risiko zu minimieren, dass sich zwei unterschiedliche Virusstämme zu einer neuen, schwieriger zu kontrollierenden Variante verbinden.

10. Juni 2025/ Weltorganisation für Tiergesundheit.
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